Der Sommer ist da und es gibt wohl nichts Schöneres, als einen Sommerabend mit einem Fest in geselliger Runde, mit leckerem Essen, kühlen Drinks und guter Musik ausklingen zu lassen.
Allerdings kann sogar ein tolles Sommerfest leider manchmal zur Umweltbelastung werden. Lange Verkehrs- und Transportwege, Plastikmüll oder eine unbedachte Essensplanung können zu Ressourcenverschwendungen führen.
Aber eine Gartenparty zu veranstalten sollte auch nachhaltig funktionieren, oder? 👏
Wir möchten dir fünf nachhaltige Ideen für dein Sommerfest vorstellen, bei denen du ohne schlechtes Gewissen und ohne auf etwas verzichten zu müssen, sehr gut mit deinen Liebsten feiern kannst.
Ob Alufolie, Servietten, Strohhalme, Geschirr oder die Papiertischdecke: Ein Sommerfest bringt nicht nur Spaß, sondern auch viel Müll mit sich. Das muss aber nicht sein. Wer sich mit der Ausstattung auseinandersetzt, die sich mehrfach verwenden lässt, tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern spart auch Geld und Zeit.
Statt einer Tischdecke und Servietten aus Papier, können zum Beispiel Stoffservietten und Decken genutzt werden, die waschbar sind. Auf Plastikstrohhalme kann verzichtet werden, da es heute mehr als genug Alternativen gibt, wie beispielsweise Halme aus Glas oder Metall. Nicht bei jedem und jeder beliebt, aber es gibt übrigens auch die Möglichkeit, Nudeln als Strohhalme zu nutzen.
Eiswürfelformen bieten zudem eine Alternative zu verpackten Eiswürfeln aus dem Supermarkt. Und wer nicht genug Geschirr zur Verfügung hat, kann entweder auf Mehrweggeschirr zurückgreifen oder seine Gäste bitten, Teller, Besteck und Gläser mitzubringen.
Blumen gehören einfach zur Dekoration eines Festes dazu. Aber anstatt Schnittblumen zu nutzen, können zum Beispiel Trockenblumen oder Topfpflanzen verwendet werden. So landen nach dem Fest keine verwelkten Blumen in der Biotonne. Die Zierpflanzen können an anderer Stelle zu Hause aufgestellt werden und die Trockenblumen beim nächsten Fest wieder ausgepackt werden.
Wer beim Sommerfest den Grill anzündet, sollte auf Alufolie und Verpackungen verzichten. Das Grillgemüse kann stattdessen z. B. in große Kohlrabi- oder Rhabarberblätter gewickelt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Mehrweg-Alternativen, wie Pfannen, Grillkörbe, -gitter und -bretter. Selbstgemachte Saucen können in Mehrweggläsern aufbewahrt werden und schmecken deinen Gästen bestimmt mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser, als gekaufte Saucen.
Hättest du gedacht, dass gerade einmal 5 % der Gesamtemissionen beim Grillen durch die Wahl des Grills entstehen?
Die größten Auswirkungen auf die CO₂-Emissionen hat das, was auf den Grill kommt. Es sollten vor allem regionale und saisonale Lebensmittel auf dem Grill landen, da Saisonales im Vergleich die wenigsten Emissionen verursacht. Für die nachhaltige Variante zu Würstchen und Steaks gibt es mittlerweile unzählige Alternativen, ob nun mariniertes Gemüse, Grillkäse oder Fleischersatzprodukte. Letztere schmecken hervorragend auf dem Grill und überzeugen selbst Nicht-Veganer:innen.
Gas-, Elektro-, oder Holzkohlegrill sind die Grills, die bei den meisten Deutschen im Garten stehen.
Beim Holzkohlegrill muss Grillkohle verwendet werden, wobei die konventionelle Grillkohle leider oft Tropenholz enthält und damit aus ökologischer Sicht problematisch ist. Deswegen sollte stattdessen Kohle aus deutschen Hölzern genutzt werden, die mit Nachhaltigkeitssiegeln wie dem FSC- oder Naturland-Siegel gekennzeichnet ist.
Beim Elektro- und Gasgrill sollte beachtet werden, dass der Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und das Gas Bio ist. Um den Grill anzuzünden, solltest du keine chemischen Grillanzünder verwenden. Greife stattdessen auf Kaminanzünder aus nachwachsenden Rohstoffen zurück, die ohne synthetische Zusätze auskommen und mit dem FSC-Siegel gekennzeichnet sind.
Selbst im Sommer wird es irgendwann dunkel. Um eine gemütliche Atmosphäre am Abend zu schaffen, nutzen die meisten Kerzen und Lichterketten. Doch herkömmliche Kerzen sind problematisch für die Umwelt, da sie aus Paraffin oder Palmöl bestehen. Paraffin ist ein Nebenprodukt, das bei der Verarbeitung von Erdöl entsteht. Für Palmöl werden riesige Flächen tropischen Regenwalds vernichtet, um dort Palmölplantagen anzubauen.
Auch die berühmten Teelichter sind nicht gerade nachhaltig, da die Schale aus Aluminium besteht und nach der Nutzung im Müll landet.
Es gibt Kerzen aus nachwachsender Biomasse wie zum Beispiel Raps, Soja- oder Bienenwachs. Für ihre Herstellung werden ausschließlich Fette und Öle aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet, die als Reste in der Nahrungsmittelindustrie anfallen. Fündig wirst du dafür z. B. bei Avocadostore.
Für alle, die Zeit und Lust haben, sich selbst daran auszuprobieren, Kerzen und Docht selber zu machen, findet ihr hier eine Anleitung von Utopia!
Anstatt die Lichterkette mit Stromanschluss zu nutzen, kann einfach das Sonnenlicht des Tages durch eine Solar-Lichterkette verwendet werden. Gerade jetzt, wo jede Kilowattstunde zählt und die Leuchtdauer durchschnittlich 8 bis 18 Stunden beträgt, ist das die perfekte alternative Beleuchtung.
Ein nachhaltiges Sommerfest beginnt schon mit der Anreise der Gäste. Gerade wenn das Fest weiter außerhalb veranstaltet wird, greifen dann doch gerne mal viele auf das Auto zurück. Damit möglichst nicht jede:r einzeln mit dem Auto zum Sommerfest anreist, bietet es sich an, Fahrgemeinschaften zu organisieren. So können nicht nur die ersten Austausche entstehen, sondern es wird auch Kraftstoff eingespart. Auch ein Sammeltaxi oder das Mieten von einem Elektroauto kann eine Alternative sein, wenn mehrere Gäste darauf zurückgreifen.
Um die Lust aufs Auto zu nehmen, kann schon vorab auf eine Parkplatznot hingewiesen werden. Außerdem können die Gäste auf die Fahrpläne und die Fahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel aufmerksam gemacht werden und vielleicht auch ein Hinweis auf schöne Radwege, die zum Fest führen, können sie dazu bringen, das Auto stehen zu lassen. Ein weiterer Anreiz für eine klimafreundliche Anreise kann eine vorher angekündigte Überraschung für diejenigen sein, die zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Damit steigt die Chance, dass viele Gäste nach Möglichkeit zu Fuß, mit dem Rad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Bei einem Fest bleiben bekanntlich eigentlich immer viele Leckereien übrig. Doch viel zu oft gelangen diese Lebensmittel hinterher in den Müll. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation landen weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr im Müll. Alleine in Deutschland sind es 12 Millionen Tonnen, wobei 6,1 Millionen Tonnen die privaten Haushalte ausmachen.
Diese Zahlen wirken unbegreiflich, wenn man bedenkt, dass 828 Millionen Menschen auf der Welt nicht genug zu essen haben. Außerdem werden für diese Lebensmittel viele Ressourcen wie Energie, Wasser und Fläche benötigt.
Ein Umdenken und mehr Wertschätzung von Lebensmitteln muss dringend stattfinden. Wenn ein Sommerfest veranstaltet wird, können Gäste schon im Vorhinein darauf hingewiesen werden, Tupperschüsseln mitzubringen, um nach dem Fest noch etwas mit nach Hause zu nehmen. So wird nicht nur Verpackungsmüll gespart; der Brunch oder das Mittagessen am nächsten Tag ist gesichert. Außerdem gibt es Plattformen wie beispielsweise Restegourmet oder Zu gut für die Tonne, bei denen du Vorschläge für leckere neue Rezepte erhältst, die du aus deinen Resten zaubern kannst.
Unsere Tipps haben auf jeden Fall gezeigt: Wer feiern kann, kann auch auf die Umwelt achten. Es sind die Kleinigkeiten, wie die Servietten aus Stoff, das richtige Grillgut, die Solarlichterkette, die Anreise mit dem Fahrrad oder die Resteverwertung von Lebensmitteln, die am Ende den Unterschied machen.
Wir wünschen dir ein tolles, nachhaltiges Sommerfest. ☀️🎉