Unsere Welt wird auch der blaue Planet genannt, schließlich sind fast ¾ der Erde komplett mit Wasser bedeckt. Kein Wunder also, dass Meeresforscher:innen immer betonen, dass gesunde Meere extrem wichtig für uns Menschen sind. Aber wie geht es ihnen denn jetzt - den großen, blauen Gewässern?
In diesem Artikel schauen wir uns die aktuellen Probleme der Ozeane an, woher sie stammen und was ihre Auswirkungen sind.
Lasst uns mit der Vorsorgeuntersuchung beginnen, für die es hoffentlich noch nicht zu spät ist!
Viehzucht hat einen großen Einfluss auf den Klimawandel, das ist mittlerweile allseits bekannt und der Verzicht auf Fleisch immer gängiger. Beim Fisch hingegen ist die Bereitschaft, ihn nicht zu essen, geringer. Es mag daran liegen, dass es keine Säugetiere sind, noch eher aber, weil vielen nicht klar ist, was der immense Fischkonsum für unsere Meere bedeutet.
Überfischung ist allgegenwärtig, denn mittlerweile werden fast überall mehr Fische gefangen als natürlich nachkommen. Zum einen wird dadurch die Biodiversität der Meere gefährdet, was wiederum das Ökosystem stark schwächt. In dynamischen Ökosystemen interagieren lebende Organismen miteinander, weshalb das Verschwinden einer Art weitreichende Auswirkungen auf die Nahrungskette und das natürliche Zusammenleben haben kann. Zum anderen werden Lebensräume durch die Praktiken der Fischerei zerstört. Bestimmte Fangnetze pflügen die Unterwasserwelt so um, dass ganze Korallenriffe zerstört werden. Und nicht nur das – 27 % des Mülls im Meer besteht aus Fischfanggeräten.
Wird die Fischerei in Zukunft weiter so durchgeführt, ist laut Berechnungen des UN-Umweltprogramms Unep 2050 weltweit keine kommerzielle Fischerei mehr möglich. Grund dafür ist der Zusammenhang von dem enormen Fischkonsum, den ökologisch fatalen Fangmethoden und den daraus resultierenden sinkenden Chancen auf wachsende Population.
Für Menschen die im Landesinneren leben, ist die Verschmutzung der Meere kaum sichtbar. Ein Urlaub am Strand öffnet vielen dann doch die Augen. Plastikflaschen, Einkaufstüten, Lebensmittelverpackungen. Egal ob an der Ostsee oder in einer kleinen Bucht in Thailand, die Strände sind voll mit dem Müll von uns Menschen. Fast 50 % des Abfalls im Meer besteht aus Einwegkunststoffprodukten wie bspw. To-go Produkte, Einwegrasierer und Zigarettenfilter. Neben den Fischfanggeräten machen
nichtkunststoffhaltige Abfälle 18 % und andere Plastikprodukte 6 % aus. Auf unserem Instagram Account haben wir dieses Thema näher behandelt, also schaut gerne bei @we.are.emyze vorbei.
Tust du bereits etwas gegen die Plastikflut? Erfasse deine Emissionen und finde heraus wie viel CO₂ du emittierst!
Der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre ist seit der Industrialisierung drastisch angestiegen. Klimaforscher:innen prognostizieren eine Verdopplung bis Ende des Jahrhunderts.
Grundsätzlich ist CO₂ nicht schlecht für die Meere, schon immer hat ein Gasaustausch zwischen Luft und Ozean stattgefunden. Das CO₂ löst sich dabei im Oberflächenwasser, sodass sich dort vorerst der Kohlenstoffanteil erhöht und das gelöste CO₂ reagiert zu einem gewissen Teil zu Kohlensäure. Dabei werden Protonen frei, was zu einer Versauerung des Wassers führt und den pH-Wert senkt. Forscher:innen haben entdeckt, dass der Wert parallel zum CO₂-Anstieg steigt. Sie schätzen eine Zunahme der Protonenkonzentration um 100 - 150 % bis Ende des 21. Jahrhunderts.
Die Versauerung der Meere stellt vor allem die Tiere vor große Herausforderungen. Muscheln, Schalentiere und Korallen leiden beispielsweise besonders unter dem dadurch entstehenden Mangel an Karbonat. Der Aufbau ihrer Schale ist nicht nur im ausgewachsenen Zustand gestört, sondern besonders im Larvenstadium. Das schränkt ihr Wachstum ein und verkleinert die Populationsgröße. Durch geringere Überlebenschancen, haben dann Fische weniger zu erbeuten und die Tiere verlieren durch die Abnahme von Korallenriffen auch ihr natürliches Habitat.
Als müssten unsere Ozeane nicht schon genug aushalten, steigt aufgrund des Klimawandels der Meeresspiegel immer weiter an und ist damit für uns Menschen eine der größten Bedrohungen. Das Ausmaß dessen bekommen Küstenstädte wie Venedig bereits jetzt schon deutlich zu spüren. Laut Aufzeichnung stieg das Höhenniveau der Meeresoberfläche innerhalb der letzten 28 Jahre um 10,1 cm. Prognosen beschreiben zudem einen Anstieg bis Ende des Jahrhunderts von bis zu 80 cm.
Erosionen, Sturmfluten und Überschwemmungen werden vor allem in den Küstenregionen die Menschen vor große Herausforderungen stellen und sie sogar zur Flucht zwingen. Man spricht von Klimamigrant:innen, die derzeit noch nicht den Flüchtlingsstatus innehaben. Zusätzliche Konflikte könnten durch den schwindenden Raum entstehen, da immer mehr Küstenbewohner:innen ins Landesinnere ziehen, werden die Menschen eng zusammenleben müssen.
Aber wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken - auch wenn er voller Mikroplastik ist! In allen Bereichen wird an Alternativen oder Maßnahmen zur Abschwächung gearbeitet. Verbote von Einwegplastikprodukten, neue Fischernetze, die Beifang verhindern, verstärkter Küstenschutz, sowie strengere Schutzmaßnahmen in der Fischerei sind klare Zeichen für den Meeresschutz.
Willst du selber aktiv werden? Erfasse deine Emissionen und reduziere so deinen CO2-Verbrauch, erhalte ein Gefühl für deinen Plastik- und Fischkonsum und handle in Zukunft noch klimafreundlicher. Wenn dir das nicht genug ist, haben wir hier noch einen Artikel zum plastikfreien Badezimmer