Längst ist der Verzicht auf Fleisch kein Trend mehr. Die medizinischen Vorteile einer veganen Ernährungsweise sind bereits bekannt und auch, dass ein Verzicht von tierischen Produkten positive Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Doch weißt du, wie es um die Emissionen im Vergleich zu anderen Ernährungstypen steht? Wir nehmen tierische Lebensmittel und Ersatzprodukte genauer unter die Lupe und checken die CO₂-Bilanz unserer Essgewohnheiten.

Laut Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Jahr 2021 geben 91 % der Befragten in Deutschland an, dass gesundes Essen ihnen wichtig ist. Zudem ist es immer mehr Menschen wichtig, dass die Lebensmittel umweltverträglich produziert werden. Rund 54 % wollen sogar, dass Emissionen verringert werden.

Heutzutage kommt also neben den gesundheitlichen Faktoren ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu: die Klimaverträglichkeit unserer Ernährung. Wenn wir die Auswirkungen unseres Essverhaltens auf das Klima verstehen wollen, lohnt es sich, die CO₂-Bilanz unserer Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen.
Von den durchschnittlich 11,2 Tonnen CO₂e, die ein Mensch in Deutschland verbraucht, fallen übrigens rund 15 Prozent auf den Bereich Ernährung. Zeit also, Fakten zu sammeln, um die eigene Ernährung besser zu verstehen.

Menschen mit einer fleischbetonten Ernährung stoßen im Vergleich zu Veganer:innen bis zu 700 kg mehr CO₂ pro Jahr aus.
Schauen wir uns genauer an, wie diese Zahlen zustande kommen.
🐂 Die weltweite Tierhaltung gehört mit rund 20 % der Treibhausgasemissionen zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung.
Dass der Fleischkonsum den eigenen CO2-Fußabdruck vergrößert, liegt daran, dass Wiederkäuer einen extrem hohen CO₂-Ausstoß haben.
Die direkten Emissionen entstehen:
durch das freigesetzte Methan aus dem Magen
bei der Futtererzeugung durch Abholzungen zur Landumwandlung
durch die Verpackung und den Transport

🧀 Und jetzt müssen alle Käseliebhaber:innen stark sein, denn leider ist die CO₂e-Bilanz auch von Butter, Milch und Käse im Vergleich zu nicht-tierischen Produkten deutlich höher. Auch hier ist das Problem, dass der Ressourcenverbrauch, wie die Futterbeschaffung und die Landnutzung, sehr hoch ist.
Die Milchkühe haben sogar eine höhere Lebenserwartung als Rinder, weil diese wegen der intensiven Milchproduktion später geschlachtet werden. Zusätzlich verursacht die Produktion und die energieintensive Kühlkette hohe Emissionen.
Je fettiger der Käse, desto höher die Emissionen, da für fetten Käse mehr Milch bei der Produktion benötigt wird. Doch noch klimaschädlicher ist Butter – durch die aufwendige Herstellung ist die CO₂e-Bilanz von Butter mit 24 kg CO₂e pro Kilo sogar noch höher als die von Rindfleisch (13 kg CO₂e/Kilo).

🥦 Eine vegane Ernährung ist tatsächlich einer der größten Hebel, um den eigenen CO₂e-Fußabdruck effektiv zu senken. Forscher der Universität Oxford haben ausgerechnet, dass die eigene Bilanz mit einer veganen Ernährungsweise um zwei Tonnen CO₂e jährlich gesenkt werden kann, bei einem ansonst gleichbleibendem Lebensstil.
Und mittlerweile gibt es ja auch zahlreiche vegane Food Blogs mit tollen Rezeptideen und eine Vielfalt an veganen Produkten im Supermarkt, die uns den Einstieg in die vegane Ernährungsweise viel einfacher machen.

Wenn du klimafreundlicher essen möchtest hilft es also, das ein oder andere mal auf tierische Produkte zu verzichten. Aber selbst wenn eine vegane Ernährungsweise CO₂e-ärmer ist, so ist sie nicht gleich für jeden Körper die beste Art sich zu ernähren, denn jeder Körper ist anders.
Wichtig ist, dass wir uns immer wieder informieren und eine Balance für uns und unsere Umwelt finden. Und dieser Weg bedarf Zeit und Geduld. Aber wir können dir wärmstens empfehlen, offen für Neues zu bleiben und den Horizont zu erweitern – und das gilt nicht nur im Bereich der Ernährung. 👣