Für das Klima war Energiesparen schon sinnvoll, bevor es teuer wurde. Jetzt ist das Thema präsenter denn je. Wir können kollektiv lernen, wie wir das meiste aus unseren Ressourcen rausholen und sparsamer mit ihnen umgehen. Dafür ist einiges an Veränderung notwendig. Das betrifft die Politik und Wirtschaft, aber auch uns Endverbraucher. Wir alle können unseren Beitrag leisten, den Ressourcen- und somit auch den CO₂-Verbrauch zu reduzieren. Das entlastet die Umwelt und den Geldbeutel. Von großen Veränderungen bis hin zu einfachen Tricks – hier findest du sicher noch neue Spartipps.
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Am meisten Energie brauchen wir alle fürs Wohnen, durch Heizen, Stromverbrauch und die Nutzung von Warmwasser. Dort verbirgt sich also ein großes Einsparpotenzial. In den letzten Jahren haben sich im Wohnungsmarkt viele Technologien verbessert und entwickelt, die den Verbrauch reduzieren und unsere Ressourcen schonen sollen. Für das Klima lohnt sich die Nachrüstung in den meisten Fällen, da Ressourcen geschont werden – aber lohnt es sich auch für dich?
Wenn du alleine wohnst, verbrauchst du laut dem Statistischen Bundesamt rund 38 % mehr Energie als der durchschnittliche Haushalt. Je mehr Menschen in einem Haushalt leben, desto geringer wird auch der Pro-Kopf-Verbrauch. Wenn du also der Idee nicht abgeneigt bist, mit anderen Menschen gemeinsam zu leben, dann lohnt es sich, das leer stehende Zimmer zu vermieten oder sich nach einer Wohngemeinschaft umzugucken. Das spart zusätzlich noch Ressourcen und Kosten in anderen Lebensbereichen – sharing is caring – und sorgt für Gesellschaft in der dunklen Jahreszeit.
Über zwei Drittel der verbrauchten Energie beim Wohnen ist auf das Heizen zurückzuführen. 148 Millionen Tonnen CO₂ wurden 2019 emittiert, um Wohnräume warm zu halten. Hier lohnt es sich also besonders, Veränderungen anzustoßen, um die Emissionen zu verringern. Wer das nicht schon getan hat, sollte spätestens jetzt über eine Sanierung der Heizung nachdenken. Eine Kosten-Nutzen-Analyse von Stiftung Warentest anhand eines Musterhauses zeigt, die Investitionen lohnen sich langfristig, auch wenn erst mal Geld in die Hand genommen werden muss. Der Effekt verstärkt sich noch, wenn die Energiepreise weiter steigen.
Ein Brennwertkessel kostet beispielsweise um die 6.000€. Durch den geringeren Energieverbrauch ist diese Summe nach spätestens 10 Jahren wieder eingespart. Wer noch mehr Investitionsbudget zur Verfügung hat, sollte zusätzlich die oberste Geschossdecke dämmen. Bei 30€ pro m² sind auch hier die Kosten nach 10 Jahren wieder eingespart. Danach fließen die Ersparnisse in die eigene Tasche.
Die Regierung unterstützt die Sanierung veralteter Heiztechnik zusätzlich. Dadurch kann noch mehr eingespart werden. Effizienteres Heizen reduziert dann entsprechend den CO₂-Ausstoß. Wer hier richtig sparen will, der dämmt auch etwas teurer seine Außenwände. Hier lohnt sich die Investition zwar erst nach 20 Jahren, die Energieeinsparungen sind dafür aber am größten und somit sinkt auch der CO₂-Verbrauch am meisten.
Auch in unseren vier Wänden können wir noch einiges optimieren. Wer seine Wohnung „smart“ macht, kann dadurch 15 % Strom- und Heizkosten sparen. Durch die vereinfachte Steuerung hat man schlicht mehr Kontrolle über den eigenen Verbrauch und kann mit geringem Aufwand unnötigen Energieverlust verhindern. Smarte Steckdosen verhindern zum Beispiel, dass eingesteckte Geräte auch bei ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen.
Außerdem schaffen sie Transparenz darüber, welche der genutzten Geräte die größten Energieschlucker sind. Auch Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren sorgen dafür, dass Stromverbraucher nicht vergessen werden können. Diese smarten Lösungen sind über dein Handy steuerbar und dadurch zusätzlich leicht bedien- und einstellbar. Einfach mal ausprobieren und Schritt für Schritt die Wohnung zukunftstauglich machen.
Wer sich mit seinem CO₂-Abdruck beschäftigt, der weiß, neu ist eigentlich niemals besser. Aber stimmt das auch wirklich? Obwohl wir große Verfechter davon sind, Dinge zu nutzen, die wir bereits besitzen oder sonst auf etwas Gebrauchtes zurückzugreifen, müssen wir hier ein wenig zurückrudern. Bei alten Elektrogeräten kann es langfristig durchaus Sinn machen, sie durch neue, energieeffizientere Geräte auszutauschen.
Heute sind Kühlschränke deutlich effizienter als vor 30 Jahren. Oft verbrauchen Modelle von 2022 weniger als die Hälfte des Stroms im Vergleich zu Geräten von 1990. Bei einer Neuanschaffung lohnt es sich also, in einen neuen Kühlschrank zu investieren, um Energie zu sparen. Sollte keine Neuanschaffung bevorstehen, liegt die Zeitspanne, nach der sich ein neuer Kühlschrank lohnt, bei 15-20 Jahren. Das gilt auch aus ökologischer Sicht.
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Da Kühl- und Gefrierschrank durchschnittlich 10 % - 23 % des Stroms im Haushalt schlucken, lohnt es sich hier besonders auf Effizienz zu achten. Außerdem gilt selbstverständlich: Je größer der Kühlschrank, desto höher der Energiebedarf. Es lohnt sich bei einer Neuanschaffung also auch zu erwägen, ob man nicht mit weniger Platz auskommt.
Die meisten Haushalte in Deutschland nutzen Elektroherde, die durch die regelmäßige Nutzung auch Einsparpotenzial bergen. Wie groß dieses ist oder ab wann sich eine Investition in ein effizienteres Modell lohnt, hängt hier von sehr vielen Faktoren ab und muss individuell betrachtet werden. Art der Herdplatten, Alter, Strom-Mix und Häufigkeit der Nutzung müssen als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass die Amortisationszeit bei Herden recht hoch ist. Je älter und ineffizienter der Herd ist, desto eher lohnt sich das Upgrade. Wer sich eine Neuanschaffung überlegt, sollte wissen, dass Gasherde die klimafreundlichere und günstigere Alternative sind. Klimafreundlicher ist elektrisches Kochen nur dann, wenn man ausschließlich mit Ökostrom kocht.
Auch neue Waschmaschinen sind grundsätzlich effizienter als alte Modelle. Bis zu einem Drittel weniger Energie können sie verbrauchen. Trotzdem lohnt sich hier die Neuanschaffung meistens erst, wenn sowieso eine neue Waschmaschine benötigt wird. Höchstens für Familien mit sehr hohem Waschaufkommen und bei weiter steigenden Strompreisen kann sich das ändern. Ansonsten gilt hier Alter vor Schönheit.
Ähnlich verhält es sich beim Wäschetrockner, wobei die neuen Modelle hier noch deutlich effizienter geworden sind. Am günstigsten und klimafreundlichsten ist es jedoch, so weit wie möglich auf den Trockner zu verzichten. Wäsche aufhängen ist nicht nur CO₂-neutral, sondern senkt auch die Stromrechnung.
Falls du dich dazu entscheidest, in neue und effizientere Geräte zu investieren, achte bitte darauf, dass du die aussortierten Elektrogeräte richtig entsorgst. Die verwendeten Ressourcen können so im besten Fall recycelt werden, was deine Klimabilanz weniger belastet.
Wer seine Glühbirnen nicht schon längst mit LED-Lampen ausgetauscht hat, der sollte das spätestens jetzt tun. Hier ist eine Aufrechnung hinfällig. Energiesparlampen lohnen sich nicht erst mit den steigenden Energiepreisen. Sie verbrauchen nur ein Zehntel der Energie und sind langlebiger.
Die Anschaffung einer wassersparenden Duschbrause halbiert den Bedarf von Wasser, was sich durch die regelmäßige Nutzung der Dusche schnell lohnt. Weniger Wasserdurchlauf bedeutet automatisch auch, dass weniger Energie für die Erhitzung des Wassers aufgewendet werden muss. Diese CO₂-Emissionen und Kosten kann man sich auf jeden Fall sparen.